Red Flags/Toxische Warnsignale: 7 Kennzeichen für toxischen Wortsalat

Die Kennzeichen für toxischen Wortsalat sind nicht immer leicht auszumachen. Denn Wortsalat ist ein Teil des Gaslightings durch toxische Menschen, das für enorme Verwirrung bei den Opfern sorgt. Das Wissen um die Kennzeichen für toxischen Wortsalat kann dir helfen, nicht mehr auf das Gaslighting hereinzufallen.

Eine Bemerkung vorab: Die Sprachstörung „Wortsalat“ ist hier nicht gemeint. Sie hat nichts mit toxischem Wortsalat gemein. Was ich hier über diesen Wortsalat schreibe, ist ausschließlich auf die bewusste Irreführung im Rahmen des Gaslightings durch einen toxischen Menschen bezogen.

Was ist toxischer Wortsalat?

Der Duden definiert Wortsalat so: „wirre Ungeordnetheit, logisch-begriffliche Zusammenhanglosigkeit einer Rede, unverständliches Durcheinander von Worten“. Das kann manchmal passieren, wenn wir uns verhaspeln, wenn wir vor dem Reden nicht ausreichend nachgedacht haben oder wenn uns die Gedanken schneller weggaloppieren als wir sie aussprechen können. Manchmal haben wir auch ein Thema noch nicht vollständig durchdrungen, reden dennoch schon darüber und verhaspeln uns dabei. Doch toxischer Wortsalat ist etwas ganz anderes.

Toxischer Wortsalat ist bewusstes Irreführen durch einen toxischen Menschen. Manche von ihnen labern völlig sinnfrei drauflos, in der Hoffnung, dich am Ende so schwindelig geredet zu haben, dass du machst, was sie wollen. Andere wählen ihre Worte sehr bewusst aus und bedienen sich oft einer Mischung aus verschiedenen Taktiken, die sie aus dem Neuro-Linguistischen Programmieren (NLP), der Hypnose und anderem entlehnt haben.

Was sind die 7 typischen Kennzeichen für toxischen Wortsalat?

Das Problem für Nichtsahnende ist, dass dieser Wortsalat beim ersten Hören zwar etwas verwirrend, aber irgendwie überzeugend klingt. Umso wichtiger ist es, sich die folgenden sieben Kennzeichen für toxischen Wortsalat zu merken.

1. Sie klingen nur im ersten Augenblick gut

Toxischer Wortsalat klingt oft beim ersten Hören ungeheuer belesen, wissend und klug. Doch das erscheint nur denjenigen so, die die große Show des toxischen Menschen (noch) nicht durchschaut haben. Wer hinter die Kulisse blickt, findet häufig wild zusammengegoogelte oder erfundene Zitate, wirr zusammengewürfelte Thesen, wichtig klingende Fremdwörter und Namedropping, banale Phrasen, leere Floskeln und immer wieder auch weit hergeholte oder absurde Folgerungen. Manche Thesen bringen sie auch nicht zuende, sondern verfolgen – in ihre eigenen Worte verliebt – einen Gedankengang, der sie am Ende ganz woandershin bringt als sie eigentlich geplant hatten.

2. Sie beantworten die Frage nicht

Folgt Wortsalat auf eine Frage, die du diesem Menschen gestellt hast, dann kannst du davon ausgehen, dass er deine Frage nicht beantworten will. Er will seine Schuld verschleiern, hat keine Lust zu antworten, findet, du hast keine Antwort verdient, oder er will dich zu etwas bringen, das du gar nicht willst.

3. Sie umschiffen das eigentliche Problem

Wie in sehr vielen Diskussionen mit toxischen Menschen gehen sie auch beim Wortsalat nicht einmal im Ansatz auf das eigentliche Problem oder Thema ein, sondern lenken durch verschiedene Maßnahmen davon ab. Manche können ihr Gegenüber so schwindelig reden, dass es am Ende gar nicht mehr weiß, worum es ursprünglich hätte gehen sollen. Und genau das ist eins der Ziele des toxischen Wortsalats.

4. Sie geben anderen die Schuld

Viele toxische Menschen gehen sofort in den Gegenangriff über und geben ihrem Gegenüber oder anderen die Schuld (woran auch immer). Damit ihr Gegenüber gar keine Möglichkeit hat oder sich traut, das zu hinterfragen und womöglich zu widerlegen, ballern sie es mit einem Schwall toxischen Wortsalats zu.

5. Sie weisen jede Verantwortung von sich

Nicht nur weisen toxische Menschen fast grundsätzlich jede Verantwortung für ihr eigenes Reden und Handeln weit von sich. Sie tun dies auch im toxischen Wortsalat. Dafür ist z. B. das Namedropping besonders gut. Denn damit können sie sich im Anschluss herausreden und behaupten, dass nicht sie selbst etwas gesagt hätten, sondern jemand anderes. Sie hätten diese Person ja nur zitiert. So versuchen sie unter anderem Frontalangriffe und Bösartigkeiten zu verschleiern („Das habe nicht ich gesagt! Ich zitiere bloß Heraklit! Der hat gesagt: »Dem Blöden fährt bei jedem sinnvollen Wort der Schrecken in die Glieder.« Wenn du das auf dich selbst beziehst, ist das dein Problem, nicht meins.“).

6. Auf Nachhaken reagieren sie impulsiv

Unterbricht das Gegenüber ihren Wortsalat und hakt hartnäckig nach, dann reagieren toxische Menschen oft nicht überlegt, sondern impulsiv. Sie werden wütend, ziehen sich beleidigt zurück und schweigen das Gegenüber stunden- oder tagelang an. Sie gehen weg und treffen sich (als „Strafe“) mit der Konkurrenz des Gegenübers (z. B. einer Affäre). Oder sie springen auf und fragen – als sei nichts gewesen –, ob ihr Gegenüber einen Kaffee möchte oder Ähnliches. Ihre Reaktion ist oft völlig anders in der Art und Weise als der Wortsalat – klingt nicht so überlegt und wissend, sondern ruppig, kurz angebunden, vorwurfsvoll oder komplett das Thema überspringend.

7. Sie wollen ihr Gegenüber verwirren

Mit dem toxischen Wortsalat verwirren und überfordern toxische Menschen ihr Gegenüber. So sehr sogar, dass es seine Gehirnwindungen gar nicht so schnell entknoten kann wie es mit dem Wortsalat und anschließenden Aufforderungen, Nötigungen und Demütigungen weitergeht. Genau das ist das Ziel: Das Opfer soll weder Zeit noch Möglichkeit haben, nachzudenken und den Wortsalat zu überprüfen. Es soll andächtig, anbetend und unterwürfig lauschen. Es soll glauben, dass es einen großartigen, unwahrscheinlich klugen und weisen Menschen vor sich hat. Einen Menschen, der ihm um Lichtjahre überlegen ist (selbst wenn das Umgekehrte der Fall ist). Und dann soll es tun, was der toxische Mensch von ihm verlangt.

Wie kannst du toxischen Wortsalat entlarven?

Es ist gar nicht so leicht, wenn du mitten drin im Wortsalat stehst, diesen als solchen zu erkennen. Insbesondere dann, wenn du tatsächlich (noch) glaubst, dass du es hier mit einem sehr besonderen und besonders klugen Menschen zu tun hast, der dich und die Menschheit noch eine Menge lehren kann. Wie könntest du ihn entlarven?

  1. Aufnehmen: Die leichteste Möglichkeit wäre, den Wortsalat einmal aufzunehmen und wortwörtlich abzuschreiben. Und dann nachzuprüfen, was der toxische Mensch da gerade gesagt hat und was davon eigentlich stimmt. Doch ist das nicht immer möglich, zumal es in Deutschland auch nicht in jedem Zusammenhang erlaubt ist, einen Menschen ohne sein Wissen oder gegen seinen Willen aufzunehmen.
  2. Zusammenfassen: Du könntest aber auch direkt versuchen, für dich klar und verständlich zusammenzufassen, was der toxische Mensch gerade gesagt hat. Du wirst sehen, dass es oft kaum möglich ist.
  3. Nachhaken: Du kannst direkt nachhaken: Wer ist die Person (beim Namedropping), aus welchem Zusammenhang stammt diese These, wo kannst du das alles nachlesen (egal, ob du das wirklich willst oder nicht) usw. Und achte dann darauf, ob du eine klare Antwort bekommst oder noch mehr Wortsalat, Ausweichen, impulsive Reaktion usw.
  4. Auf dein Gefühl achten: Achte auch auf deinen Instinkt – was sagt dir dein Gefühl, wenn dein Gegenüber anfängt zu reden? Eigentlich weiß man ganz intuitiv, ob das, was das Gegenüber sagt, Hand und Fuß hat (nur aufgrund von Fachsprache etwas schwer verständlich) oder ob es nur aus wild zusammengeworfener heißer Luft besteht.

Das Gegenteil von toxischem Wortsalat ist eine gesunde, nicht manipulative, lineare Sprache und Argumentation. Sie hat einen Anfang, ist logisch aufgebaut, alle Thesen sind klar begründet, und sie hat ein Ende. Zitate dienen nicht als Schmuck oder Waffe, sondern als Argumentationshilfe.

Auch das kann ab und zu reichlich verrückt klingen – ungefähr so, wie es vielleicht für dich klang, als du zum ersten Mal etwas über toxische Menschen erfuhrst und nicht glauben konntest, dass es solche Menschen wirklich gibt. Doch kannst du anhand der Kennzeichen für toxischen Wortsalat jetzt vielleicht etwas besser erkennen, was nur unverständlich, aber harmlos, und was toxisch ist.

Bitte beachte: Dieses Portal wird ausschließlich zu Informations- und Bildungszwecken bereitgestellt. Die Informationen geben wieder, was einzelne oder viele Menschen erleben bzw. erlebt haben und was ihnen dabei geholfen hat. Die Informationen sind kein professioneller medizinischer, therapeutischer oder juristischer Rat und sollen diesen auch nicht ersetzen. Professionellen Rat hole dir bitte grundsätzlich an den entsprechenden Stellen, bevor du Informationen dieser Website anwendest. Die Ansichten und Meinungen, die hier wiedergegeben werden, entsprechen nicht notwendigerweise den Ansichten und Meinungen der Toxiversum-Redaktion. Und sie sollen niemanden – keinen Menschen, keine Gruppe, keinen Verein, keine Organisation, keine Institution, kein Unternehmen, keine Kultur und keine Religion – verunglimpfen. Alle Tipps und Hinweise, die du hier liest, wurden zwar von vielen Menschen praxiserprobt. Doch es kann leider niemand garantieren, dass sie dir helfen werden. Man kann außerdem nie die Reaktion toxischer Menschen vorhersehen, wenn sie das neue, ungewohnte oder unerwartete Verhalten einer Person irritiert und wenn sie sich dadurch verletzt oder angegriffen fühlen. Bitte achte deshalb immer zuallererst auf deine Sicherheit und suche dir immer – besonders im Notfall, aber nicht nur – Hilfe! Beachte bitte auch den Disclaimer.