Darum geht es im Toxiversum.
Was ist das Toxiversum?
Das Toxiversum ist eine Art Universum voller Parallelwelten. In ihnen herrschen toxische Menschen, die – jeder einzelne für sich – ihre eigenen „Gesetze“ aufstellen. Diese „Gesetze“ sind ausschließlich dazu da, um ihnen die Vorteile zu bringen, von denen sie fälschlich glauben, sie hätten ein Recht darauf. Zum Beispiel Anerkennung, Geld, Macht und/oder Sex.
Um diese „Gesetze“ durchzusetzen, tun toxische Menschen alles. Sie gehen dafür auch – leider nicht immer nur sprichwörtlich – über Leichen. Es ist ihnen völlig egal, was sie anderen Menschen, anderen Lebewesen, einer ganzen Gesellschaft, der Natur und der Welt damit antun. Sie wollen nur eins: ihre Ziele erreichen.
Dafür lügen sie, betrügen, stehlen, manipulieren und zerstören die seelische und körperliche Gesundheit ihrer Opfer, die Umwelt, die Gesellschaft, die Welt. Und verschwenden keinen Gedanken an all das, was andere mühsam aufgebaut haben, was anderen gehört, was die Gesellschaft zusammenhält, was Mensch und Natur zum (Über-) Leben benötigen. Hauptsache, sie bekommen ihren Willen.
Wer lebt im Toxiversum?
Im Toxiversum leben toxische Menschen. Das heißt, ihr Verhalten ist toxisch, aber sie sind auch Menschen. Sie unterscheiden sich jedoch von anderen Menschen durch einige Faktoren unterschiedlicher Ausprägung.
Zu diesen Faktoren gehören unter anderen: Sie haben wenig bis gar keine Empathie, nicht für ihre Mitmenschen und nicht für andere Lebewesen. Sie sind sehr selbstgerecht und für sie zählt nur ein Mensch: sie selbst. Dass sie sich immer als Opfer sehen und allen anderen die Schuld geben, sollte man nicht mit einer rudimentären Empathiefähigkeit verwechseln. Es ist nur eine ihrer vielen Strategien, um ihren Willen zu bekommen und keinerlei Verantwortung für irgendetwas übernehmen zu müssen. Sie unterliegen dem Irrglauben, einen Anspruch auf bevorzugte Behandlung zu haben. Und darauf, ihre Ziele zu erreichen (zum Beispiel Anerkennung, Geld, Macht und/oder Sex).
Um dies zu schaffen, ist ihnen so gut wie jedes Mittel recht. Viele derer, die über eine geringe Impulskontrolle verfügen, finden sich zwar früher oder später im Gefängnis wieder. Die meisten anderen kommen allerdings mit allem, was sie tun, weitgehend problemlos davon. Meistens zum Schaden (manchmal sogar Totalschaden) ihrer Opfer: derjenigen Menschen, die ihnen geglaubt haben, derjenigen Unternehmen, die ihnen Jobs oder leitende Funktionen anvertraut haben, und derjenigen Gemeinschaften, die ihnen gefolgt sind. Nur extrem selten werden sie für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen – dafür benötigt es meist den eisernen Zusammenhalt einiger Opfer und ihrer Unterstützer:innen (siehe bspw. die Fälle Harvey Weinstein oder Keith Raniere in den USA).
Wem schadet toxisches Verhalten?
Toxisches Verhalten schadet uns allen.
Toxische Menschen interessiert meist nicht, was sie anrichten. Sie interessiert nur das, was sie haben oder tun wollen. Diese Menschen machen Expert:innen zufolge bereits etwa 17 Prozent der Bevölkerung aus (also jeder 6. Mensch), manche sagen sogar 20 Prozent, Tendenz steigend. Zählst du dann ihre Flying Monkeys und Enabler:innen hinzu, deren Verhalten ähnlich schädlich sein kann, kommst du auf schwindelerregend hohe Zahlen. Eine australische Studie fand heraus, dass etwas mehr als ein Fünftel aller CEOs Psychopath:innen sind. Da sind beispielsweise Narzisst:innen und Soziopath:innen noch gar nicht mitgerechnet. Und laut einer Umfrage des Datingportals Parship waren 36 Prozent der Menschen in Deutschland schon einmal in einer toxischen Beziehung.
Toxisches Verhalten, ob am Arbeitsplatz, im privaten Umfeld oder auf landesweiter oder globaler Ebene, hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit der Opfer und auf ihre gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabefähigkeit. Damit hat toxisches Verhalten auch Auswirkungen auf unsere Gegenwart und unsere Zukunft.
Deshalb wird es höchste Zeit, toxisches Verhalten und seine Auswirkungen nicht mehr zu akzeptieren und schon gar nicht zu heroisieren. Es wird Zeit, toxisches Verhalten als das zu bezeichnen, was es ist: Gewalt, und diese endlich zu stoppen.
Das geht nur, wenn wir alle lernen, die Warnsignale zu erkennen, wenn wir sie nicht mehr ignorieren und als „normal“ deklarieren oder gar zum vermeintlich „spannenden“ Vorbild machen, sondern frühzeitig den Mindfuck dahinter wahrnehmen und uns ihm verweigern. Dieses Portal will dazu beitragen, über die Methoden toxischer Menschen aufzuklären und zu zeigen, was wir alle dafür tun können, diese Welt weniger toxisch zu machen. Und was du tun kannst, um dich vor dieser Gewalt bestmöglich zu schützen.