Selektives Taub-Stellen ist eine sehr beliebte Methode toxischer Menschen. Sie wenden sie zu jeder Zeit an und längst nicht nur bei ihren primären Opfern. Aber was bedeutet selektives Taub-Stellen? Wann und warum macht ein Mensch sowas? Und warum kann das sogar lebensgefährlich für dich werden?
Dieser Text ist ein leicht angepasstes Transkript der Red-Flags-Podcast-Folge „Selektives Taub-Stellen)“ die du dir hier anhören kannst.
Was ist selektives Taub-Stellen?
Selektives Taub-Stellen bedeutet, dass ein Mensch einfach weghört. Es hört sich vielleicht erstmal ziemlich harmlos an: Da hört halt jemand einfach nicht zu. Und genau deshalb wird es häufig nicht so ernst genommen, obwohl es eine große Red Flag, also ein deutliches Warnsignal ist. Denn toxische Menschen stellen sich sowohl in vergleichsweise unwichtigen als auch in lebensgefährlichen Situationen einfach taub. Und das ist in keiner Situation auch nur ansatzweise harmlos. Denn diese Taktik ist Teil u. a. der psychischen Gewalt, aber auch der körperlichen und sexuellen Gewalt toxischer Menschen.
Selektives Taub-Stellen kann in jeder Phase der Beziehung vorkommen. Es kann also bereits ganz zu Beginn einer Beziehung anfangen, in der wunderschönen Love-Bombing-Phase, die so vielversprechend erscheint und so schöne Träume weckt. Diese Phase hast du schon ausführlich in der letzten Podcast-Folge kennengelernt. Selektives Taub-Stellen kann auch vorkommen, wenn der Alltag in der Beziehung eingekehrt ist. Und es kann nach dem Ende der Beziehung vorkommen, wenn ihr noch in Kontakt steht, weil ihr zum Beispiel zusammenarbeitet, weil ihr gemeinsame Kinder habt oder gemeinsame Tiere oder gemeinsames Eigentum. Oder weil ihr noch vor Gericht miteinander zu tun habt. Oder weil du von diesen Menschen noch irgendetwas brauchst.
Selektives Taub-Stellen ist genau das, was der Begriff sagt. Ein Mensch wählt ganz bewusst Augenblicke, in denen er einfach nicht zuhört. Oder in denen er so tut, als würde er dir nicht zuhören. Egal, worum es gerade geht, er reagiert einfach nicht auf das, was du sagst. Manchmal reagiert er auch nicht, wenn du ihn mehrfach darum bittest oder ihn aufforderst. Und manchmal reagiert er nicht einmal dann, wenn du in Lebensgefahr bist. Er tut dann so als seist du Luft. Ich will dir dazu mal einige Beispiele geben, damit du das Ausmaß dieser Taktik verstehst. Vielleicht erkennst du davon ja einiges wieder.
Beispiele für selektives Taub-Stellen
1. Beispiel: Erst hört dieser Mensch zu, dann nicht mehr.
In der Love-Bombing-Phase hört dir dieser Mensch vielleicht extrem gut zu. Und er reagiert vielleicht auf das, was du sagst, scheinbar sehr feinfühlig und voller Mitgefühl. Dass das aber nur eine Maske ist, weißt du da wahrscheinlich noch nicht. Und dass er dir da tatsächlich zuhört, hat zwei Gründe.
Zum einen sollst du glauben, dass du es mit einem großartigen Menschen zu tun hast. Denn er will dich von sich, von seiner Zuneigung, seiner Aufmerksamkeit, seinem ganzen positiven Verhalten abhängig machen, damit du nicht so schnell abspringst. Zum anderen will er möglichst viele Informationen aus dir rausbekommen, die ihm irgendwann sehr nützlich sein könnten.
Z. B. will er deine Sehnsüchte und Träume kennenlernen, die Schwierigkeiten, die du hast, die Fehler, die du gemacht hast und bereust, die Leute, die dir sehr wichtig sind und die, die du nicht leiden kannst usw. Dieses Schürfen nach Informationen, Daten und Fakten nennt sich Data-Mining
.Für all diese Dinge sperrt ein toxischer Mensch also die Ohren groß auf und merkt sich so gut wie jedes Detail. Vielleicht führt er sogar heimlich Buch darüber, damit er nichts vergisst. All das macht ein toxischer Mensch in dieser frühen Phase, damit du glaubst, dass das jetzt immer so sein wird.
Allerdings kann es auch in dieser Phase schon vorkommen, dass er sich selektiv taub stellt. Vielleicht hört er dann nicht richtig zu oder er hört gar nicht erst hin, wenn er zum Beispiel eine Aufgabe übernehmen soll. Toxische Menschen lassen sich ohnehin ungern von anderen etwas sagen, u. a., weil sie eine enorme Anspruchshaltung haben, aufgrund derer sie sich den meisten anderen Menschen als weit überlegen ansehen – weshalb sie es oft ablehnen, Anweisungen von anderen anzunehmen.
Überträgst du also diesem Menschen eine bestimmte Aufgabe, dann wird er sie einfach nicht machen. Das kann was eher Unwesentliches sein, dass er zum Beispiel auf dem Heimweg die fehlenden Zutaten fürs Abendbrot nicht einkauft, obwohl du ihn drum gebeten hast. Das kann aber auch etwas Wichtiges sein, dass er z. B. die Marklerin nicht anruft, um für eure erste gemeinsame Wohnung zuzusagen. Wenn du es schließlich selbst machst, ist die Wohnung womöglich bereits vergeben.
Du ahnst in dem Moment noch nicht, dass dieser Mensch sich ganz bewusst geweigert hat, dir zuzuhören, und diese Dinge ganz bewusst nicht getan oder sogar torpediert hat.
Genauso kann es gehen, wenn du eine Absprache mit ihm treffen oder einen Termin abmachen möchtest. Machst du das per E-Mail oder Messenger? Dann wird er hinterher so tun, als hätte er die Nachricht nie bekommen. Machst du das Ganze mündlich? Wird er hinterher behaupten, du hättest nie etwas gesagt.
Warum aber macht er das?
Und warum teilweise schon in der schönen Love-Bombing-Phase, in der noch alles so wunderschön zu sein scheint?
Dieses frühe, selektive Taub-Stellen ist ein Test. Ein toxischer Mensch möchte damit herausfinden, wie weit er dich jetzt schon manipulieren kann. Z. B. will er sehen, wie sehr es dich irritiert, wenn er nicht zuhört, wenn er Abmachungen nicht einhält, Termine versäumt und Aufgaben nicht erledigt.
Wirst du da schon sofort sauer und setzt ihm Grenzen oder Ultimaten? Dann wird er entweder das Weite suchen oder seine Manipulationen verstärken, je nachdem, wie viel Nutzen er sich noch von dir verspricht. Bleibst du aber bei seinen Versäumnissen entspannt und geduldig, weil du denkst, dass das ja uns allen mal passieren kann, und weil du diesen Menschen magst, dann weiß er, dass er weitermachen kann.
Dann wird er dich immer wieder auf die Probe stellen, sich immer öfter selektiv taub stellen und immer weniger von dem tun, was ihr besprochen habt. Wirst du dann eines Tages an den Punkt kommen, an dem du sagst, vergiss es, dann mach ich es eben selbst? Dann lehnt sich dieser Mensch ganz entspannt zurück und guckt dir voller Freude dabei zu, wie du dich abstrampelst und seine Aufgaben und seinen Job mitmachst.
Vielleicht möchtest du dann eines Tages eine Grenze ziehen, weil du genervt bist oder total erschöpft. Also sagst du ihm, dass du seinen Job nicht mehr für ihn mitmachst. Entweder klappt er seine Ohren wieder zu und tut so, als hättest du nichts gesagt.
Oder er wird versuchen dich mit Versatzstücken aus dem Love-Bombing wieder rumzukriegen und wieder positiv zu stimmen. Zum Beispiel wird er dann sagen, dass du das doch viel besser könntest als er. Oder dass er gerade ganz schlimm Rückenschmerzen hätte. Oder dass er so viel Arbeit hätte, dass er das jetzt echt nicht schaffen könnte. Und er wäre dir so dankbar, wenn du das jetzt machen würdest.
Es kann aber auch sein, dass dir der toxische Mensch deine neue Grenze übel nimmt und dass er deshalb versucht, dich mit Racheaktionen dazu zu bewegen, seinen Part wieder zu übernehmen. Vielleicht versucht er zum Beispiel dir durch erfundene Gerüchte zu schaden. Bei der Arbeit behauptet er dann zum Beispiel, dass du deinen Part nicht übernommen hättest und er seinen deshalb nicht geschafft hätte. Oder er behauptet, du hättest ihm Informationen unterschlagen, die er für seine Arbeit gebraucht hätte. Obwohl du ihm nachweislich eine sehr ausführliche E-Mail mit allen Infos geschickt hast. Aber die hat er dann natürlich angeblich nie bekommen. Er stellt sich also selektiv taub, um dir zu schaden, weil du sein selektives Taub-Stellen nicht länger hinnehmen willst.
2. Beispiel: Selektives Taub-Stellen als Erziehungsmaßnahme
Typisch für toxische Menschen ist auch das selektive Taub-Stellen als eine Art Erziehungsmaßnahme. Toxische Menschen versuchen nämlich mit großer Vorliebe alle möglichen Leute in ihrem Umfeld so zu erziehen, dass die tun, was die toxischen Menschen wollen, und zwar ohne zu meckern. Das tun sie nicht nur bei ihren eigenen Kindern, sondern auch bei den Kindern anderer Leute und bei allen möglichen Erwachsenen. Das fängt an bei der eigenen Partnerschaft, geht über den Bekannten und Freundeskreis bis hin zum beruflichen Umfeld.
Eine dieser Erziehungsmaßnahmen ist das selektive Taub-Stellen. Du sagst etwas, aber sie tun so, als würden sie dich nicht hören. Egal ob sie gerade mit was anderem beschäftigt sind oder nicht. Und egal, ob du ihnen etwas erzählen möchtest oder einen Anliegen hast.
Manchmal reagieren sie erst beim x-ten Ansprechversuch und manchmal sogar sehr wütend. Aber gerade die Wut zeigt dir natürlich, dass sie dich sehr wohl schon beim ersten Mal gehört haben. Manchmal reagieren sie gar nicht und du gibst auf. Aber dann hörst du Tage, Wochen oder Monate später von ihnen eine Bemerkung, die dir zeigt, dass sie dich damals schon sehr gut gehört und verstanden haben, aber nicht reagiert haben, um dich zu erziehen.
Sie tun so etwas also immer und immer wieder, denn sie wollen dich total verunsichern. Du darfst dir nie zu sicher sein, dass du ihnen irgendetwas bedeutest. Denn würdest du ihnen etwas bedeuten, dann würden sie ja sofort reagieren. Das macht man ja so, wenn man jemanden respektiert und auf Augenhöhe sieht, oder? Durch das selektive Taub-Stellen sollst du aber lernen, wo dein Platz ist. Denn bei toxischen Menschen ist dein Platz grundsätzlich nicht auf Augenhöhe und auch nicht an erster Stelle. Es sei denn, sie wollen was von dir.
Stellst du dich aber auch einfach mal taub, so wie sie, dann wirst du wahrscheinlich erleben, dass sie wütend werden, dass sie dich bestrafen und sich womöglich an dir rächen.
3. Beispiel: Selektives Taub-Stellen für Endlos-Diskussionen
Toxische Menschen wollen so gut wie nie Verantwortung übernehmen für das, was sie tun. Darum und um ihr Opfer total zu verwirren, ziehen sie es immer wieder in Endlos-Diskussionen hinein. Sagen wir mal, du bittest einen solchen Menschen darum, nicht immer Lärm im Nebenzimmer zu machen, wenn du gerade Homeoffice-Tag hast und mitten in einem Online-Meeting, also einer Videokonferenz, steckst.
Toxische Menschen machen so etwas gerne. Sowie sie wissen, dass etwas für dich wichtig ist, versuchen sie dich zu blamieren, deinen Ruf zu schädigen, dir das Ganze zu vermiesen oder es komplett für dich zu ruinieren. Und sie wollen, dass du dich um sie kümmerst, nicht um andere.
Also macht so ein Mensch zum Beispiel laute Musik im Hintergrund an, wirf Töpfe auf dem Fliesenboden, kommt in dein Zimmer und wirft den Schredder an, bohrt Löcher in die Wand oder ähnliches – wohl wissend, dass du gerade in einer beruflichen Videokonferenz bist. Obwohl du ihn um Ruhe, wenigstens während der Videokonferenz, bittest, stellt er sich taub und macht Lärm.
Sprichst du ihn anschließend darauf an, sagt er dir so etwas wie, das sei „doch gar nicht so schlimm“, du „solltest dich nicht so anstellen“ oder das „sei doch lustig gewesen“.
Du wirst vielleicht glauben, dass du ihm das Ganze besser erklären müsstest, damit er es versteht. Aber er versteht selbstverständlich sehr gut, was er da tut. Nur hört er dir nicht zu. Stattdessen, äfft er dich jetzt nach oder beschimpft dich als kleinlich, verklemmt, hysterisch oder sowas.
Und dann gräbt er irgendeine alte Sache aus, bei der du etwas getan hast, das ihn geärgert hat. Gehst du darauf ein, erklärst oder rechtfertigst du dich oder verlangst du, wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen, hört er wieder nicht zu. Stattdessen beschimpft er dich weiter, fängt eine scheinbare Grundsatzdiskussion an oder behauptet, du würdest mit zweierlei Maß messen. Er tut alles, um dir nicht zuzuhören und die Schuld von sich selbst abzuwenden. Und weil du weiterhin auf ihn eingehst, bekommt er was er will: deine Aufmerksamkeit.
Solche Diskussionen, in denen er sich selektiv taub stellt, können endlos gehen, oft sogar bis tief in die Nacht, damit du am nächsten Morgen total gerädert bist.
Wenn du jetzt denkst, dass diese ersten Beispiele schon ganz schön verkorkst sind, dann hast du recht. Aber du wirst sehen, dass es leider noch deutlich schlimmer kommen kann, wie so oft bei toxischen Menschen.
4. Beispiel: Selektives Taub-Stellen für gesetzeswidrige digitale Zugänge
In vielen Beziehungen zu einem toxischen Menschen übt dieser Mensch digitale Gewalt aus, oftmals ohne das Wissen seines Opfers. Zum Beispiel, wenn er dessen Handy so einstellt, dass er den aktuellen Standort seines Opfers jederzeit verfolgen kann. Das ist auch eine Version des selektiven Taub-Stellens, in diesem Fall gegenüber den Behörden und ihren Gesetzen, die genau diese Form des Stockings natürlich verbieten.
Vielleicht hat dieser Mensch sein Opfer auch gefragt, ob es seinen Standort automatisch mit ihm teilt. Aber selbst wenn es abgelehnt hat, stellt er sich selektiv taub und verschafft sich dann eben ohne dessen Wissen Zugang zu diesen Daten.
Es kann dir aber auch passieren, dass dein Partner oder deine Vorgesetzte sich irgendeinen Grund ausdenken, warum du ihnen bestimmte Zugangsdaten geben solltest. Ob das dein E-Mail-Passwort für deinen beruflichen E-Mail-Account ist, dass deine Vorgesetzte haben will, oder deine PIN für dein privates Smartphone oder dein Online-Banking-Passwort, von dem dein Partner behauptet, es zu benötigen.
Vielleicht möchtest du ihnen diese Daten aber nicht geben, weil diese Dinge natürlich niemanden außer dir etwas angehen und es auch keinen aktuellen validen Grund dafür gibt, ein Blick nehmen zu wollen. Sie aber wollen unbedingt deine Aktivitäten und Ausgaben kontrollieren. Also werden sie nicht darauf hören, dass du das nicht möchtest, sondern dich dazu drängen, ihnen dauerhaft Zugriff zu verschaffen. Es interessiert sie nicht, dass das gegen Datenschutz und andere Gesetze verstößt. Sie wollen, was Sie wollen. Also klappen sie die Ohren zu und behaupten ggf. später, dass sie von dir kein Nein gehört hätten oder du ihnen den Zugang sogar freiwillig gegeben hättest.
5. Beispiel: Selektives Taub-Stellen für finanziellen Gewinn
Das folgende selektive Taub-Stellen fällt ganz klar unter den Strafbestand der finanziellen Gewalt. Sagen wir jemand bittet dich um Geld, weil es da irgendetwas Wichtiges zu bezahlen gibt oder eine sehr lukrative Anlagemöglichkeit aufgetan hat. Vielleicht überschreitet die Summe dein Guthaben oder deinen Dispo. Vielleicht möchtest du deinen Sparkonto nicht dafür anzapfen oder du traust der ganzen Sache nicht. In jedem Fall lehnst du ab, dass dieser Mensch sich dein Geld nimmt und was auch immer damit macht.
Und dann klappt er wieder die Ohren zu und verschafft sich auf irgendeine Weise Zugang zu deinem Konto. Vielleicht hatte er diesen Zugang sowieso, zum Beispiel weil ihr verheiratet seid und du ihm vertraust oder weil er dich dazu bereits überredet oder genötigt hat.
Da nimmt er sich das Geld jetzt von deinem Konto oder Sparbuch, wohl wissend, dass du abgelehnt hast. Und dann spekuliert er damit: bezahlt seine Schulden, überweist es vielleicht auf ein Konto, von dem du nichts weißt oder kauft sich irgendetwas völlig Unnötiges und Bombastisches. Von deinem Geld.
Obwohl du nein gesagt hast, stellt er sich taub und setzt sich darüber hinweg. Vielleicht wird er hinterher behaupten, du hättest Ja gesagt, er hätte ein deutliches Ja gehört. Vielleicht wird er dir aber auch versprechen, dass du das Geld mit Zinsen zurückbekommst. Aber das ist dann in aller Regel Future-Faking , das du schon aus einer früheren Folge kennst. Future-Faking heißt hier: Er verspricht dir, das Geld zukünftig zurückzuzahlen, aber es wird entweder nicht vollständig oder sogar nie wieder auf deinem Konto landen, denn er hatte nie vor es dir zurückzuzahlen.
In toxischen Gruppen oder Sekten ist es sehr beliebt, den Mitgliedern ihr gesamtes Geld abzugaunern. Sie müssen nicht nur horrende Summen für nie endende sog. „Fortbildungen“ zahlen. Sie werden auch dazu ermuntert oder genötigt, ihren Besitz zu verhökern und ihre Ersparnisse der Gruppe oder Sekte zu überlassen. Das machst du natürlich nicht mal eben so, nur weil sie so nett lächeln. Sondern du willst natürlich wissen, was mit deinem Geld passiert.
Und dann heißt es von Seiten der Gruppenleitung, dass das Geld in bestimmte Projekte investiert würde. Vielleicht lassen sie dich sogar aussuchen, welches ihrer Projekte du am liebsten mitfinanzieren würdest. Dann klappen sie aber ihre Ohren ganz schnell wieder zu und stecken sich das Geld in die eigene Tasche oder finanzieren sich einen luxuriösen Lebensstil. Und der steht häufig in krassen Widerspruch, zu dem oft sehr anspruchslosen Leben, das sie predigen.
Ein Beispiel ist der Sektenführer Osho, auch als Bhagwan oder Rajneesh bekannt. Der knüpfte seinen Anhänger:innen ihr Geld ab und ließ sie noch dazu hart und ohne Bezahlung für sich arbeiten. Aber selbst hatte er einen Fuhrpark von sage und schreibe 93 Rolls Royce.
Sind Menschen in so einer Gruppe oder Sekte und erkennen sie den Betrug oder möchten sie aussteigen und ihr Geld zurück haben, dann behauptet die Gruppen oder Sektenführung, es hätte nie irgendwelche Absprachen gegeben. Du hättest ihnen das Geld zu ihrer freien Verfügung überlassen.
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6. Beispiel: Selektives Taub-Stellen bei Mobbing, sexuellem Missbrauch, Rassismus usw.
Selektives Taub-Stellen findet auch bei der Arbeit, im Verein, in der Schule usw. statt, wenn dort z. B. jemand gemobbt oder sexuell belästigt oder rassistisch beleidigt oder diskriminiert wird. Erstattet dann jemand den Vorgesetzten, der Schulleitung, dem Vereinsvorstand usw. Bericht, klappen die ihre Ohren zu und tun als sei nichts gewesen.
Du hast das vielleicht schon selbst erlebt oder aus den Medien mitbekommen, wie bspw. Sportler:innen über viele Jahre psychische, physische und sexuelle Gewalt erfahren und das schließlich auch gemeldet haben. Aber die jeweilige Leitungs-Ebene hat sich taub gestellt.
Wir kennen das auch hinreichend von den Social-Media-Konzernen. Denen wird täglich tausendfach Mobbing gemeldet, aber sie stellen sich taub. Die Opfer werden sich selbst überlassen, sogar wenn es sich um Kinder handelt. Und erschreckend viele dieser Kinder bringen sich deshalb um. Weil die Unternehmen sich selektiv taub stellen, weil sie ganz andere Prioritäten haben.
7. Beispiel: Selektives Taub-Stellen in der Politik
Selektives Taub-Stellen finden wir aber genauso in der Politik, die den Bürger:innen, bspw. insbesondere in den östlichen Bundesländern, seit der Wiedervereinigung schlicht nicht zuhört. Die großen Volksparteien haben sich aus ganzen Landstrichen verabschiedet und dadurch den Rechtsextremen das Feld einfach überlassen. Dieses selektive politische Taub-Stellen ist verantwortungslos und mit nichts zurechtfertigen.
Oder es wird politisch diskutiert, inwiefern eine Frau im 21. Jahrhundert nun endlich das Recht bekommen soll, vollständig über ihren eigenen Körper zu entscheiden. So wie es für den Mann ja schon immer selbstverständlich ist. Auf die Frauen hört dabei in der Politik kaum jemand, obwohl wir die Mehrheit der Bevölkerung stellen. Wer da aber immer wieder den Mund aufmacht und selbstverständlich gehört wird, sind alte, weiße Männer und fundamentalistische Gruppen, die das Thema aber absolut nichts angeht!
Aber denen hört die Politik zu, während wir Frauen uns den Mund fusselig reden und Berlin sich selektiv taub stellt. Sie üben dadurch eine Macht und Kontrolle über uns Frauen aus, die ihnen laut Grundgesetz gar nicht zusteht und die ausschließlich zum Schaden der Frauen und ggf. der ungewollten Kinder ist. Das ist schlicht unverantwortlich!
Damit bewegen wir uns schon im potentiell gefährlichen Bereich. Den will ich dir aber noch mit drei weiteren Beispielen zur körperlichen und sexuellen Gewalt erläutern.
8. Beispiel: Selektives Taub-Stellen
Es kommt in vielen Partnerschaften mit einem toxischen Menschen vor, dass dieser Mensch Grenzen überschreitet, wieder und wieder. Selektives Taub-Stellen heißt dann hier, dass er dir beispielsweise körperlich oder sexuell Schmerzen zufügt. Wehrst du dich, weinst du, bittest du darum oder forderst du, dass er sofort aufhört, stellt er sich selektiv taub und macht einfach weiter.
Und das hat nicht automatisch etwas mit mangelnder Impulskontrolle oder mit dem angeblich nicht zügelbaren Sexualtrieb der Männer oder mit Drogen, Alkohol oder zu großen Gefühlen zu tun. Es hat allzu häufig damit zu tun, dass ein toxischer Mensch dir und sich selbst seine Dominanz, Macht und Kontrolle über dich beweisen will, indem er sich einfach mal taub stellt. In die gleiche Kategorie gehört:
9. Beispiel: Wenn selektives Taub-Stellen andere in Lebensgefahr bringt
Vor einigen Jahren habe ich mal auf einer zweispuringen Autobahn eine Reihe von schleichenden LKWs überholt. Mein Auto war eher von der Sorte „kleine Rennschnecke“. Aber es war immerhin etwas schneller als die LKWs. Das allein genügte einem bestimmten Mann aber nicht, und er setzte sich mit seinem sehr, sehr, sehr viel größeren Auto fast in meinen Kofferraum. Obwohl er ganz klar sehen konnte, dass zwischen den LKWs nicht genug Platz war, damit ich mich dazwischen drängen konnte, um ihn vorbeizulassen.
Er klebte also minutenlang an meiner Stoßstange, bis ich schließlich die lange Reihe von LKWs überholt hatte und auf die rechte Spur ziehen konnte. Dann gab er Gas – aber nicht um mich zu überholen, sondern um mich von der Autobahn zu drängen. Er schwenkte nach rechts, immer weiter, immer weiter und war schließlich keinen Meter mehr von mir entfernt, während ich immer weiter nach rechts ausgewichen bin.
Ich konnte sehen, wie seine Beifahrerin ihn panisch angeschrien hat, dass er das sein lassen soll. Und ich konnte sehen, dass ein Baby auf dem Rücksitz saß und schrie.
Dieser Drecksack – und für den Ausdruck entschuldige ich mich nicht – dieser Drecksack hat also das Leben seiner Beifahrerin, des Babys auf dem Rücksitz, mein Leben und das anderer Menschen in Gefahr gebracht, – von seinem nicht zu sprechen. Und er hat sich selektiv taub gestellt, als ich gehupt habe und seine Beifahrerin ihn panisch angeschrien und gestikuliert hat, dass er wieder auf die linke Spur ziehen sollte, während ich schon fast von der Autobahn abgekommen war, um ihm auszuweichen.
Leider konnte ich mir in der Situation sein Autokennzeichen nicht merken und die Polizei informieren. Aber solche Szenarien sind ja keine Ausnahme. So etwas spielt sich tagtäglich tausendfach auf unseren Autobahnen, aber auch sonst im Straßenverkehr ab. Dieses selektive Taub-Stellen aufgrund von Größenwahn, Allmachtsfantasien, Rachewut und einer unfassbaren Anspruchshaltung wird, da bin ich mir ganz sicher, für unzählige Unfälle und Tote auf unseren Straßen verantwortlich sein.
Ich kann wirklich nur hoffen, dass zumindest diese Frau von damals den Kerl anschließend sofort verlassen und sich und ihr Baby dauerhaft in Sicherheit gebracht hat!
Um eins nochmal klarzustellen: Diese ziemlich typische Methode toxischer Menschen, dass sie sehr schnell und risikoreich Auto fahren und sich gegenüber deinen Bitten, langsamer oder vorsichtiger zu fahren, selektiv taub stellen, diese Methode ist Gewalt und zwar körperliche Gewalt. Und das, was der Typ damals mit mir getan hat, war ein Mordversuch.
10. Beispiel: Selektives Taub-Stellen nach der Trennung
Du trennst dich von einem toxischen Menschen, aber der akzeptiert die Trennung einfach nicht. Du nennst ihm die Gründe, aber er will das alles nicht hören. Er zieht auch nicht aus oder lässt dich nicht ausziehen. Er verhält sich, als sei nichts gewesen. Er taucht bei deiner Arbeit auf, bei deinem Verein, bei deinen Freund:innen und deiner Familie. Überall versucht er, entweder dein Umfeld dazu zu bringen, dich zu überreden, wieder mit ihm zusammenzukommen. Oder er probiert es direkt bei dir selbst. Mal digital, dass er dich in Social Media stalkt, dass er dir ständig Nachrichten und E-Mails schreibt, dich immer wieder anruft. Oder er versucht es persönlich, dass er wie ein Wegelagerer vor deinem Haus herumlungert, obwohl er da gar nichts mehr zu suchen hat. Und egal, wie oft du ihn darum bittest, dich in Ruhe zu lassen, er macht immer weiter.
In manchen Fällen führt diese Art von selektivem Taub-Stellen dann dazu, dass ein solcher Mensch sein Opfer umbringt. Mehrheitlich Männer wollen nichts von einem Recht auf eigenständiges Leben ihrer Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen wissen und hören schlicht nicht zu, wenn die ihre sehr, sehr guten Gründe für die Trennung angeben. Sie würden sich ja ohnehin nicht ändern wollen. Sie akzeptieren nur ihre eigene Selbstherlichkeit, die nicht zulässt, dass die Partnerin oder Ex-Partnerin sich ihrer Kontrolle entzieht.
Und um die endgültige Kontrolle zu behalten, bringt ein solcher Mensch die Frau um. Manchmal bringt er auch die gemeinsamen Kinder und Tiere um und nimmt sich selbst anschließend das Leben, um nicht Verantwortung für seine Taten übernehmen zu müssen. Hier im Toxiversum habe ich einige der typischen Schritte, die zu diesem Ende führen können, anhand der Netflix-Dokumentation über den Mord an Gabby Petito aufgezeigt. Außerdem gibt es hier einen Artikel über Femizide – die nämlich allesamt vorhersehbar sind, liebe Strafverfolgungsbehörden.
Bringt ein Mann eine Frau aus diesen niederen Beweggründen um, nennt man das einen Femizid. Wohlgemerkt: Ein Femizid ist nicht der Mord an einer Frau, weil sie eine Frau ist. Das wird so häufig so gesagt, und es schlicht falsch. Ein Femizid ist ein Mord an einer Frau, weil der Mörder (sich selektiv taub stellte und) es einfach nicht hinnehmen wollte, dass sie ohne ihn leben wollte und auch das Recht dazu hatte. Ich wünschte, wenigstens unsere Medien würden sich diese 2 Sekunden mehr Zeit nehmen, um den Begriff korrekt zu erklären. Denn zu sagen, eine Frau sei ermordet worden, weil sie eine Frau war, schiebt doch wieder ihr die Schuld zu, wo sie nun wirklich absolut keine Schuld hat.
Lassen wir die Schuld bitte schön da, wo sie hingehört: bei den Tätern. Die sich, neben vielen anderen Taktiken, immer und immer wieder den Worten, den Wünschen, den Bedürfnissen und den Rechten ihrer Opfer gegenüber taub stellen.
Woran erkennst du, dass das (selektive) Taub-Stellen eine Red Flag/ein toxisches Warnsignal ist?
Du denkst vielleicht, du hättest dich doch auch schon mal hier und da taub gestellt, nicht hingehört, weil du gerade keine Lust dazu hattest oder weil du dich auf etwas anderes konzentrieren musstest. Woran erkennst du also, ob das selektive Taub-Stellen eines anderen Menschen eine Red Flag, ein Warnsignal ist? Die Unterscheidung ist ziemlich leicht.
Wir alle klinken uns hier und da mal aus einem Gespräch aus. Oder wir sind in eine Sache vertieft und hören gar nicht, wenn uns jemand anspricht. Aber wenn es darauf ankommt, dann sind wir sofort wieder präsent. Wir hören zu, wir reagieren (mehr oder weniger angemessen), ob wir Lust dazu haben oder nicht. Und werden wir dann gebeten oder aufgefordert, etwas zu tun, eine Aufgabe zu übernehmen, eine Absprache einzuhalten, unser Verhalten zu ändern oder etwas sein zu lassen, dann tun wir das auch. Erst recht, wenn wir damit jemandem wehtun oder wenn es lebensgefährlich ist.
Toxische Menschen hören aber in der Regel nicht auf. Sie klappen einfach weiterhin die Ohren zu, wann immer es ihnen passt. Und du hast ihnen da, ihrer Ansicht nach, in nichts reinzureden. Sie machen einfach weiter, selbst wenn es für dich und für andere lebensgefährlich ist.
Denn toxische Menschen wollen, – das kennst du schon aus den vorigen Podcast-Folgen und hier aus dem Toxiversum, – toxische Menschen wollen vor allem drei Dinge: möglichst viel Macht, Kontrolle und Dominanz. Manche wollen das bei einer einzelnen Person erreichen, andere wollen sich gleich ein ganzes Land unterjochen, wie wir das immer wieder auch aktuell in vielen Teilen der Welt, selbst in demokratischen Ländern, erleben.
Macht, Kontrolle und Dominanz.
Und alles, was ihnen diese drei Dinge nicht ermöglicht, ist uninteressant für sie. Dann stellen sie sich einfach taub. Behaupten sie dann, eure Absprachen habe es nie gegeben. Du hättest den Termin für das Treffen nie genannt, sie hätten deine Schmerzensäußerungen nicht gehört, dann gibt ihnen das Macht über dich. Damit können sie dich dominieren, denn sie haben dich und das, was du nun tust, wie du dich fühlst, in der Hand. Sie haben die Kontrolle, denn egal wie du auf ihr selektives Taub-Stellen reagierst, sie haben die Oberhand. Sie gewinnen.
Solltest du zum Beispiel auf grundvielfach gebrochener Absprachen oder wegen sinnloser, unnötiger Gefährdung deines Lebens wütend werden, dann drehen sie den Spieß um und sagen du seist psychisch instabil und solltest dich mal untersuchen lassen. Selbst kleine Siege wie solche schneidenden Bemerkungen nehmen sie gerne mit. Denn nur dann können sie sich groß und wichtig, mächtig, dominant und in Kontrolle fühlen.
Was macht das Ganze toxisch, also nicht nur nervig, sondern zermürbend, schädlich oder sogar zerstörerisch?
Zum einen ist da natürlich das Offensichtliche: die Gefährdung von Leib und Leben bei sexueller oder körperlicher Gewalt wie dem riskanten Autofahren bzw. dem Mordversuch, den ich erlebt habe oder auch bei unerwünschten, gefährlichen Sexualpraktiken. Zum anderen kann dieses selektive Taub-Stellen auch weniger sichtbare Folgen haben, die vielleicht für dich auch erst später spürbar sind.
Du reibst dich vielleicht unendlich auf in einer Beziehung, in der sich der eine Part eben mal wieder taubstellt und du alles zigfach wiederholen musst. Du reibst dich auch auf, wenn du dich auf dein Gegenüber nie verlassen kannst, wenn du am Ende die Arbeit womöglich selbst machst, damit sie überhaupt gemacht wird.
All das kann dich nicht nur extrem ermüden, denn du fühlst dich völlig zu Recht nicht gesehen und nicht gehört mit deinen Anliegen, dein Wünschen, dein Bedürfnissen. Du lernst auch, dass du nicht zählst, dass du scheinbar nicht einmal den Respekt verdienst, dir zuzuhören, Absprachen mit dir einzuhalten und deine Gesundheit und dein Leben nicht in Gefahr zu bringen.
Dieses ständige Überhörtwerden kann deinen Selbstwert mindern und auf längere Sicht u. a. zu Depressionen führen. Und es ist natürlich absolut keine Beziehung auf Augenhöhe mit so einem Menschen möglich. Uns auch im 21. Jahrhundert immer noch einem solchen Menschen unterordnen zu müssen, weil der sich einfach verweigert, das laugt aus und nimmt uns Kraft für Dinge, die wir stattdessen für uns, unsere Gesundheit, unsere Lieben, unseren Job oder unser gesellschaftliches Engagement brauchen könnten.
Und so kann dieses Verhalten, das beim ersten Hören harmlos zu sein scheint, auch auf Dauer größere seelische, emotionale und körperliche Schäden nach sich ziehen. Es kann sogar finanzielle Schäden nach sich ziehen, wenn du z. B. aufgrunddessen nicht mehr vollständig arbeitsfähig bist. Und es kann in dir große Ängste und Panikattacken hervorrufen, sowohl in den vermeintlich harmlosen Varianten des selektiven Taub-Stellens, als auch bei den ganz offensichtlich lebensgefährlichen.
Denn es kann dein Sicherheitsgefühl ganz massiv untergraben, insbesondere natürlich, wenn du ein Kind bist und dein Elternteil dir einfach nicht zuhört. Aber auch wenn du längst erwachsen bist und mitten im Leben stehst.
Und so reiht sich das vermeintlich harmlose, wiederholte selektive Taub-Stellen ein in die lange Liste toxischer Methoden, die nur einem Menschen dienen sollen: dem toxischen. Und die den primären Opfern immer schaden, manchmal sogar auch weiteren Menschen wie zum Beispiel auf der Autobahn.
Vielleicht erlebst du es bei einem oder mehreren Menschen, dass die sich selektiv taub stellen, wenn es um Absprachen, deine Wünsche und Bedürfnisse, aber auch um deine Sicherheit geht. Dann solltest du wissen, dass das eine ganz klare Red Flag ist. Und dass du nicht erst warten musst, bis du auf der Autobahn wegen so eines Menschen verunfallst.
Leider ist es auch so, dass du damit nicht alleine bist, dass es sehr, sehr viele Menschen gibt, die das erleben müssen. Und dieses Verhalten ist nicht deine Schuld. Aber ich hoffe, du kannst diese Red Flag jetzt identifizieren und dieses Verhalten korrekt einordnen, wenn du es erlebst.
Und solltest du es mit einem Menschen zu tun haben, der dir wehtut und dich in Lebensgefahr bringt und nicht auf deine Bitten hört, damit aufzuhören, dann kann ich dir nur raten, wenn es dir irgendwie möglich ist, dich schleunigst von so einem Menschen zu trennen und zwar dauerhaft!